Auch in diesem Jahr lud der TuS Werlau 1912 e.V. wieder einmal alle Bürgerinnen und Bürger herzlich zum Werlauer Heimatfest ein. Das Fest, welches traditionell am vierten Juli-Wochenende stattfindet, wurde in diesem Jahr von einem neuen Team organisiert, wodurch sich einige Veränderungen im Rahmen des Festes ergaben und neue Akzente gesetzt wurden.
Das Fest startete bei prächtigem Sommerwetter wie gewohnt am Freitagabend mit dem gemeinsamen Grillen. Zur Auswahl standen diverse Salate und Grillspezialitäten aus der Region bereit. Die überdurchschnittlich vielen Besucher konnten beim Betreten der Festwiese bereits die erste Neuheit des Heimatfestes entdecken: In mühsamer Arbeit wurde ein stilechter Biergarten im Außenbereich des Zeltes angelegt. Umgeben von einem mit blau-weißen Wimpeln und großen Birkenzweigen geschmückten Holzzaun, bot der Biergarten Platz für über 80 Personen. Wer keinen der begehrten Plätze innerhalb des Biergartens mehr ergattern konnte, ließ es sich unweit an einer der Grillstationen gutgehen. An einer offenen Feuerstelle, an welcher sich Jung und Alt auf Holzstümpfen niederlassen und Stockbrot backen konnten, sorgte eine Akkordeonspielerin mit ihrer Lagerfeuermusik für das gewisse Etwas an diesem gemeinsamen Sommerabend.
Der Samstag begann sofort mit einer weiteren Neuheit: dem 1. Werlauer Zeltflohmarkt. Die ersten Verkäufer, Emi und Kilian Martin, konnten es schon nicht mehr erwarten und waren bereits vor 7 Uhr morgens dort, um die besten Plätze ergattern zu können. Nach und nach kamen immer mehr Flohmarkt-Liebhaber aus der Umgebung und bauten ihre Stände auf, um ihre "Raritäten" zur Schau zu stellen. Schnell waren alle Plätze belegt und es mussten viele weitere Tische aufgebaut werden. Ab 9 Uhr kamen dann auch die ersten Besucher ins Festzelt und begutachteten die Angebote der Verkäufer. Selbst Stadtbürgermeister Walter Mallmann und der Beigeordnete Herr Rohlinger ließen es sich nicht nehmen, nach Werlau zu kommen und die Kostbarkeiten der Trödler zu sichten. Durch Kaffee und Kuchen gestärkt, begann am Mittag der Abbau der Stände.
Am Samstagabend fand die erste Ausgabe des neuen Sommer-Events "schWERLAUt" statt, welche bereits im Vorfeld durch Print- und Digital-Medien stark beworben wurde und daher bereits lange vorher vielerorts bekannt war. Die professionelle Cover-Rock-Band "Crossing" aus Luxemburg musste jedoch krankheitsbedingt wenige Stunden vor Veranstaltungsbeginn absagen. Als Ersatz heizte die Werlauer AC/DC-Cover-Band "Rag-n-Bone" kurzfristig der Menge ein, bevor ein erstklassiger DJ mehrere Stunden mit lauten Bässen für reichlich Spaß beim Publikum sorgte. Neben der Verlosung eines Reisegutscheins im Wert von 200 Euro konnten auch die fruchtigen und eiskalten Cocktails ein weiteres Highlight setzen. Trotz der Absage der Band, welche sofort nach Kenntnisnahme publik gemacht wurde, tanzten über 300 gut gelaunte Gäste bis in die frühen Morgenstunden und konnten eine atemberaubende Sommernacht erleben, wie sie sonst nur im Urlaub zu finden ist. Das macht Lust auf "schWERLAUt" im nächsten Jahr!
Nach den allmorgendlichen Aufräumarbeiten lief der Sonntag wieder eher traditionell ab. Gestartet wurde mit einem gut besuchten ökumenischen Gottesdienst, der vom Singkreis unter der Leitung von Matthäus Huth begleitet wurde. Im Anschluss wurde zum gemeinsamen Mittagessen eingeladen. Dieses Jahr neu auf der Speisekarte und heiß begehrt: selbstgemachter "Kulles mit Apfelmus", frisches Backes-Brot und eine selbstgemachte Curry-Soße. Zur Nachmittagszeit öffnete die Kaffeebar ihre Pforten, an welcher es neben Kaffee hausgemachte Kuchen, Torten und andere Leckereien gab. Zur Unterhaltung war der Musikverein aus St. Goar zu Gast. Die Dorfgemeinschaft ließ den Sonntag später gemütlich beim Dämmerschoppen ausklingen.
Am vierten und letzten Tag des Heimatfestes startete man gemeinsam mit einem reich gedeckten Frühstücksbuffet, das zum Schlemmen einlud. Später konnten die Kinder die zahlreichen Spielmöglichkeiten in Angriff nehmen: Zunächst ließen die Kleinen sich von einem Magier verzaubern, der lustige Luftballonfiguren formte, und im Anschluss konnten sie sich entweder auf der Rollenrutsche oder auf der Hüpfburg austoben. Bei den Kleinsten war zudem das Kinderkarussell sehr beliebt. Der selbstgemachte "Werlauer Handkäs mit Musik" durfte am Heimatfest-Montag nicht fehlen - genauso wie der am Mittag gestartete traditionelle "Gaudi-Cup". Nach neun Runden einer speziellen Version der bekannten "Reise nach Jerusalem" voller Spannung, Spaß und Albereien standen die Gewinner fest: die "Alten Herren" des TuS Werlau. Sie gewannen neben Ruhm und Ehre einen großen, gravierten Wanderpokal in Form eines Bierglases. Die Zweit- und Drittplatzierten erhielten ebenfalls Preise für ihre Bemühungen. Der "Gaudi-Cup" war wieder einmal ein voller Erfolg - viele Besucher, viele Lacher. Am Nachmittag bot ein Alleinunterhalter mehrere Stunden lang die Möglichkeit, zu Klassikern von damals und heute zu tanzen. Das Angebot wurde dankend angenommen und einige Male füllte sich die Tanzfläche im Festzelt. Zu späterer Stunde hatten die Gäste noch die Möglichkeit, ihr Singtalent im Duell oder im Duett unter Beweis zu stellen, was allen Beteiligten eine Menge Spaß bereitete. Ein paar Stunden später nahm somit auch der letzte Tag des Heimatfestes im Jahr 2013 sein Ende.
Insgesamt war das Heimatfest in diesem Jahr - trotz Absagen diverser Künstler - ein voller Erfolg, wozu sicherlich auch das traumhafte Sommerwetter beigetragen hat. Bei diesem Wetter kamen vor allem die Neuheiten, der Biergarten und die leckeren Cocktails sehr gut bei allen Altersklassen an. An jedem Tag konnte daher eine beeindruckende Besucherzahl verzeichnet werden.
Das Organisationsteam hat, ermutigt durch viele positive Rückmeldungen und konstruktiver Kritik, bereits mit Ende des Heimatfestes schon mit der Planung für das kommende Jahr begonnen. Ziel ist es, für alle Besucher in Zukunft ein noch hochkarätigeres und attraktiveres Programm bieten zu können, ohne dabei die traditionellen Züge des Festes zu verlieren. Das "Team Heimatfest Werlau" bedankt sich recht herzlich bei allen Sponsoren, Spendern und freiwilligen Helfern. Ohne eine solche Mithilfe und finanzielle Unterstützung ist ein Fest in solchem Ausmaß nicht realisierbar - vielen lieben Dank. Wir würden uns im kommenden Jahr über eine ebenso starke Beteiligung sehr freuen, denn das Heimatfest, das bereits seit vielen Jahrzehnten zum Leben in unserem Dorf dazu gehört, soll uns allen noch viele weitere Jahrzehnte Freude und Spaß bereiten.
Bericht: Benjamin Reichel